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Es werden Posts vom Februar, 2025 angezeigt.

ANORA

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So, die Wahl ist gelaufen, weiter geht's auf diesem Sender mit dem eskapistischen Programm "Filme, die alle außer mir längst gesehen haben". Heute: Anora. Man harkt sich schon seit Pretty Woman darüber, ob Sexworkertum im Film positiv dargestellt werden kann und sollte. Hier kann man darüber streiten, ob es tatsächlich positiv dargestellt wird. Denn Anora, die Annie genannt werden will, "erotic dancer", scheint sich zwar recht wohlzufühlen in ihrem Job, inclusive kleinerer Unannehmlichkeiten mit schrägen Freiern, über die man sich belustigt mit den Kolleginnen austauscht. Als "Hooker" will sie aber auf gar keinen Fall bezeichnet werden, obwohl sie sich mit dem stinkreichen Oligarchensohn ohne mit der Wimper zu zucken auch auf viel mehr als den üblichen Lapdance einlässt. Und an dieser verwaschenen Grenze scheint für sie wirklich alles zu hängen, ihr Selbstwertgefühl, ihr Stolz, ihre Identität. Wer in der sich rasant entfaltenden Story einen tieferen Si...

A REAL PAIN

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Ach, war ich selig... kennt ihr das, wenn man im Kino sitzt und sich komplett verstanden fühlt? Nicht überwältigt, nicht bestätigt, nicht geschockt oder total fasziniert - einfach nur verstanden. Da hat jemand genau den Film gemacht, den man jetzt sehen wollte, gar nicht mal unbedingt aufs Thema bezogen. Ich muss nicht ständig Filme über Opfer generationsübergreifender Holocausttraumata sehen, obwohl, wenn sie so lustig sind wie der...  Nee, mir gehts es um die Art der beiläufigen Komik, die immer einen bodenlosen Abgrund mit sich herumschleppt, aber nie ganz offenlegt, die beiden Hauptfiguren, die natürlich ein gewisses Klischee verkörpern (wie Jesse Eisenberg selbst eigentlich), aber so liebevoll dargestellt sind, dass man weiß, so hat man sie noch nie gesehen und sich sofort verliebt...  Gut, ich kam direkt von einem Berlinaleempfang,  hatte mich aus Selbstschutzgründen etwas zu großgügig beim grünen Veltliner bedient - den verträgt man aber auch so gut! -, saß neben e...