A REAL PAIN
Ach, war ich selig... kennt ihr das, wenn man im Kino sitzt und sich komplett verstanden fühlt? Nicht überwältigt, nicht bestätigt, nicht geschockt oder total fasziniert - einfach nur verstanden. Da hat jemand genau den Film gemacht, den man jetzt sehen wollte, gar nicht mal unbedingt aufs Thema bezogen. Ich muss nicht ständig Filme über Opfer generationsübergreifender Holocausttraumata sehen, obwohl, wenn sie so lustig sind wie der... Nee, mir gehts es um die Art der beiläufigen Komik, die immer einen bodenlosen Abgrund mit sich herumschleppt, aber nie ganz offenlegt, die beiden Hauptfiguren, die natürlich ein gewisses Klischee verkörpern (wie Jesse Eisenberg selbst eigentlich), aber so liebevoll dargestellt sind, dass man weiß, so hat man sie noch nie gesehen und sich sofort verliebt... Gut, ich kam direkt von einem Berlinaleempfang, hatte mich aus Selbstschutzgründen etwas zu großgügig beim grünen Veltliner bedient - den verträgt man aber auch so gut! -, saß neben einer Lieblingsfreundin, die mich wahrscheinlich auch sehr mag, obwohl auch ich a real pain sein kann und versank feuchten Auges in dieser kleinen, völlig unspektakulären Geschichte. Jetzt ist der Alkohol verflogen, aber die Euphorie nicht, drum sei euch der Film (der wohlgemerkt im normalen Kino läuft, nicht auf dem Festival) noch schnell ans Herz gelegt, bevors zu spät ist. Vielleicht versteht ihr mich ja dann auch. Oder ihn mögt ihn einfach so.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen