IN DIE SONNE SCHAUEN
Es ist ganz wichtig, dass man sich diesem Film hingibt. Dass man vorher weiß, das ist ein langer Film, ich werde vielleicht nicht alles verstehen, schon gar nicht gleich, und es wird hier keine Geschichte mit Anfang, Mitte und Ende erzählt. Es ist eher sowas wie die Umsetzung des Gefühls, dass ein Haus mit den Leben und Geschichten früherer Zeiten und Menschen angefüllt ist und diese miteinander verschwimmen, sich spiegeln, wiederholen, einen Zirkelschluss bilden. Dieses Haus ist ein Bauernhof in Sachsen-Anhalt, und wir springen oder besser gleiten durch vier Zeiten, die man nicht immer gleich wiedererkennt, man muss sich orientieren, denn die Landschaft, das Haus sind gleich geblieben. Aber hier ein Ear-Pod, dort eine Pickelhaube, dann erkennt man eines der Mädchen, denn vier junge Frauen führen mehr oder weniger durch ihre jeweilige Epoche, und klinkt sich wieder ein. Einige Fäden oder Schicksale ziehen sich ganz konkret durch bis zur nächsten Generation, andere nur in verrätselt...