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Es werden Posts vom November, 2025 angezeigt.

EDDINGTON

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Ich mach's kurz: geht da nicht rein. Macht was anderes, was Schöneres. Geht mit Freunden auf ein Glaserl Gülle, oder lernt meinetwegen den Koran auswendig. Mir reicht's jedenfalls. Wie lange war ich nicht mehr mit oder in einem Film richtig beseelt, beglückt, begeistert. Liegt es an mir, oder drischt einfach fast jede(r) nur noch irgendwas zusammen, ohne Herzblut und Konzept, einfach ein paar Edelmimen aufstellen, weil man es halt kann, und sich dann auf den Lorbeeren des früheren Schaffens ausruhen und irgendwas Krudes zusammenstümpern, wird schon passen. Jeder gegen jeden, Chaos und Gewalt passen ja zu unserer Zeit, das geht schon durch als die große Gesellschaftskritik. Alle werden sich doof vorkommen, weil sie nicht wahrhaben wollen, dass jemand wie Ari Aster es schafft, derart zynischen, stinklangweiligen, hirnlosen Mist zu bauen. Meanwhile las ich gerade (nicht im Koran), Herr Trump wünsche sich "Rush Hour" Nummer 4 von Hollywood, weil er solche Filme liebt, und...

BUGONIA MEETS AMRUM, ODER AUCH NICHT

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Letzte Nacht träumte mir, die Aliens wären auf Amrum gelandet, aber am Ende waren es doch nur ganz gewöhnliche Nazis. Grund genug für mich, einfach zwei Filme in einen Blogpott zu packen, die null Komma janüscht miteinander zu tun haben. Ich muss einfach wieder auf Stand kommen. Und für mich haben sie eine Gemeinsamkeit: ich fand die beide nur so mittel. Amrum ist atmosphärisch gedreht und hey, warum soll man nicht das große politische Theater in einem winzigen Inselkosmos erzählen, verstehen wird man es so oder so niemals. Und dann stirbt auch noch Hark Bohm, dessen Geschichte das ist, und zusätzlich ist es sichtlich eine Hommage an dessen Filme... nach Fatih Akin Film sieht es jedenfalls mal sicher NICHT aus. Quasi intrinsische Veredelung. Trotzdem fand ich ihn ein bisschen zu seicht und rührselig, allen voran die Szenen mit den geflüchteten Kindern, die leider auch einfach schlecht inszeniert und gespielt waren (anders als der Rest), warum auch immer. Und das ganze Hans-im-Glück-Tau...

DIE MY LOVE

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Es tropft Muttermilch und Blut. Die Frau, aus der die Körpersäfte entrinnen, gespielt von Jennifer Lawrence, die sich hier hingebungsvoll jede erdenkliche Blöße gibt, will alles intensiv erleben, und steckt doch in einer tödlichen Ödnis aus Einsamkeit, frischem Baby, vergangenem Liebesrausch und nervenzerfetzendem Gekläffe des neuen Schoßhündchens fest. Ich spoile hier ausnahmsweise ein bisschen, weil es kein Film ist, der groß auf Handlung aufbaut, es geht um Atmosphäre und innere Prozesse, die teils toll, teils klischeehaft (schwarze Stute, schwarzer „Hengst", really jetzt?) visualisiert werden. Grace, so heißt die Dame mit den immer schlecht sitzenden Klamotten, die sie im Grunde eh nur abwerfen will, ist derart weit entfernt von der Rolle, in die das Umfeld samt Partner (Robert Pattinson) sie mit Pseudoverständnis und guten Worten reinlabern will, dass es nur noch absurd erscheint, wenn sie irgendwann sowas Ähnliches wie einen Kuchen produziert. Dabei würde ein Teil von ihr da...

THE MASTERMIND

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Diesen Eintrag hätte ich direkt nach "One Battle.." machen müssen, Asche auf mein Haupt. Weil die beiden Filme einfach so irrsinnig konträr sind, dass es sehr lustig ist, sie direkt hintereinander zu sehen, wie ich es (unabsichtlich) getan habe. Der Titel dieses sogenannten "Heist-Movies" - trieft vor Ironie, denn die von Josh O'Connor, dem diesjährigen Timothée Chalamet, gespielte Loserfigur, hält sich vielleicht kurz mal für einen Mastermind, als er den grandiosen Coup plant, im örtlichen Kunstmuseum ein paar Bilder zu klauen, bzw. klauen zu lassen. Und sogar die Polizei betitelt ihn so. Doch das Ausmaß an Inkompetenz aller Beteiligten ist wirklich atemberaubend. Anders als das Tempo des Films, das ist enorm beschaulich. Aber was dieser Typ mit seiner verdrehten Selbstwahrnehmung seiner Familie antut, ist vielleicht gerade deshalb besonders schlecht auszuhalten. Kelly Reichardt, die ich verehre, weil sie immer über die vergessenen Leute und Verhältnisse erzähl...