EDDINGTON
Ich mach's kurz: geht da nicht rein. Macht was anderes, was Schöneres. Geht mit Freunden auf ein Glaserl Gülle, oder lernt meinetwegen den Koran auswendig. Mir reicht's jedenfalls. Wie lange war ich nicht mehr mit oder in einem Film richtig beseelt, beglückt, begeistert. Liegt es an mir, oder drischt einfach fast jede(r) nur noch irgendwas zusammen, ohne Herzblut und Konzept, einfach ein paar Edelmimen aufstellen, weil man es halt kann, und sich dann auf den Lorbeeren des früheren Schaffens ausruhen und irgendwas Krudes zusammenstümpern, wird schon passen. Jeder gegen jeden, Chaos und Gewalt passen ja zu unserer Zeit, das geht schon durch als die große Gesellschaftskritik. Alle werden sich doof vorkommen, weil sie nicht wahrhaben wollen, dass jemand wie Ari Aster es schafft, derart zynischen, stinklangweiligen, hirnlosen Mist zu bauen. Meanwhile las ich gerade (nicht im Koran), Herr Trump wünsche sich "Rush Hour" Nummer 4 von Hollywood, weil er solche Filme liebt, und besonders dieses Franchise. Und da ihm fast alle die olle Rosette vergolden wollen, wird er den Film wohl auch kriegen, auch wenn es das letzte ist, was Jackie Chan (71) noch lebend tut. Und siehe da: ich bin schon fast seiner Meinung, was ich nicht gerade oft bin, da ich ihn mehr hasse als alles andere auf der Welt. Aber hey: in Hollywood gehts eh nur um Kohle. Inhalt war vorgestern, mal kurz, hier und da, eher zufällig. Warum nicht gleich noch eine total beknackte Prügelkomödie machen, da ist wenigstens klar, was es soll: unterhalten auf niedrigem Niveau. Fertig. Kein Anspruch, der nicht erfüllt wird, keine Satire, die nicht witzig ist, keine großen Schauspieler, die keinen einzigen guten Moment haben dürfen, weil der Regisseur einfach null komma nichts zu sagen hatte. Und die Kasse klingelt auch doller.
Ich geh jetzt wieder öfter ins Theater.
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