MAY DECEMBER

Kleines Päuschen eingelegt und auch ein paar Filme geschwänzt. Ihr müsst nicht alles wissen. Umso frischer nun der Report eurer Blog-Magd zum neuen Todd Haynes-Film (jetzt im Kino, irgendwann auf Netflix). Haynes kann gut zwischen Genres balancieren oder sie antäuschen und beides tut er hier auf faszinierend meta-mäßige Weise. Bis zuletzt weiß man nicht wirklich, in was für einer Art Film man grade sitzt und wem man glauben soll. Wer spinnt hier? Ist das schon Satire oder noch Arthouse-Drama oder eine Satire auf einen latent trashigen, schwitzigen Kolportagefilm in der Werdung, der gerne ein Arthousedrama wäre? Jedenfalls schleichen zwei ziemlich verschärfte Frauen umeinander herum, von denen die eine einen echten Filmstar spielt und die andere ebenfalls einer ist, aber ein Klatschpresse-Opfer spielt. Und obwohl ganz viel von Tiefe und Wahrheit die Rede ist, gibt es genau davon herzlich wenig zu sehen. Aber dann gibt es ja noch den einen "echten Menschen" namens Joe, der als 13-jähriger verführt wurde und der auf jeden Fall die Arschkarte gezogen hat. Ihm bleibt nichts zu tun, als mit seinen pseudometaphorischen Monarchfaltern zu experimentieren, die sich irgendwann zwar entpuppen, aber höchstens als Fake. Insgesamt schleicht sich der angenehme Verdacht ein, dass man hinter den Kulissen - vor allem Julianne Moore und Natalie Portman - verteufelt viel Spaß daran hatten, Method Acting, hochgejubelten Arthouse und letztlich sich selbst mal gründlich auf die Schippe zu nehmen. Ich fands ziemlich super. Aber ich bin ja auch naiv.




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