INSIDE OUT II
Okay, der "Sar-Chasm"-Witz funzt schon im Englischen nicht so richtig, will gar nicht wissen, was sie an der Stelle in der Synchro verbrochen haben. Aber das kann das Glück nicht schmälern, ein solches Meisterwerk des Animationsgenres sehen zu dürfen. Wie schon Teil 1 übertrifft Inside Out alle anderen Pixarfilme an Witz und Schläue, schon aufgrund seines permanenten Subtextes. Menschen unter 6 Jahren sehen lustig bunte Wesen rumhüpfen, Menschen über sechs und vor allem ab 13 eröffnet sich ein unfassbares, rasend schnelles, schweinelustiges Panoptikum an Facetten der abrissbirnenartigen Katastrophe im menschlichen Leben, die Pubertät heißt. Und dabei verliebt sich nichtmal jemand, das muss man erstmal hinkriegen. Der Star des neuen Films, "Anxiety" (im Deutschen wohl "Zweifel", was nicht richtig hinhaut), ist ein komplexes Gefühl, und wenn man diesen orange geringelten Breitmaulfrosch zum ersten Mal sieht, erschlafft man. Kann ja wohl nicht funktionieren. Aber weit gefehlt, denn Anxiety trägt in sich selbst ein solches Gefühlschaos und Zerstörungspotential, dass der Look schließlich restlos plausibel erscheint. Die bekannten Gefühle der Kindheit, Sadness, Joy und Anger wirken im Vergleich nun absolut gesettlet und vernünftig und haben gelernt, miteinander klarzukommen. Aber spielen sie überhaupt noch eine Rolle oder werden sie von den neuen Killer-Emtions endgültig unterdrückt? Man wird sehen... Wir warten jedenfalls auf die Midlifecrisis-Folge, für die wir dann leider schon zu alt sein werden, aber das hat bei Pixarfilmen ja noch keinen gestört.
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