THE OUTRUN
"To outrun" heißt davonlaufen, entkommen, ein nachvollziehbares Bedürfnis in diesen traurigen, ernsten Zeiten. Saoirse Ronan (aka Siersche, Schorscha, Sorscha... ), spielt in jeder Minute überzeugend eine junge Alkoholikerin, die erst per Feiern und Suff der Welt und den von ihren Eltern verursachten Traumata davonlaufen und später dem Suff selbst entkommen will, als dieser etwas außer Kontrolle gerät. Dazu begibt sie sich nach dem Entzug ans Ende der Welt, auf eine Insel vor einer Insel vor dem abgelegenen Teil Schottlands, von dem sie stammt, samt Seehunden, Mythen, wortkargen Leuten und ziemlich schlechtem Wetter. Nora Fingscheidt war schon mit "Systemsprenger" einer weiblichen Person auf der Spur, die nirgends reingepasst und gegen alles angebrüllt hat. Ronas Geschichte könnte fast ein Sequel darüber sein, was ein schwieriges Elternhaus mit starken Individuen so anstellen kann. Im Gegensatz zu Systemsprenger hat "Outrun" aber weniger Sprengkraft, ist eher eine Studie, voller unchronologischer Erinnerungsfetzen, deren Reihenfolge sich mir schlechter erschlossen hat als meinen BegleiterInnen. Ich rate davon ab, sich zu stark an den wechselnden Haarfarben zu orientieren. Der teils bedächtig erzählte Film könnte vom ganzen Thema und SetUp her auch ein bisschen klischeehaft und überraschungsarm sein, seine Kraft gewinnt er nur durch die Art und Weise, wie und von wem er umgesetzt wurde. Schön.
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