SORRY, BABY
Ich finde den ja toll. Die Hauptdarstellerin Eva Victor hat auch Regie geführt und das Buch geschrieben und sich im Übrigen das Filmemachen während des Lockdowns selbst rangeschafft. Wahrscheinlich geht ihre Figur Agnes (Lamm Gottes, sic! sic! sic!) auch deshalb nicht oft vor die Tür, wenn sie nicht muss, zur Sorge ihrer Busenfreundin. In der Geschichte hat das allerdings andere Gründe, die ich nicht verrate, nur soviel: manchmal dauert es eine Weile, bis man schlimme Dinge verarbeitet, vielleicht klappt es auch nie so ganz, aber wäre doch schön, wenn das Leben trotzdem noch eine Chance kriegt. Eva Victor ist die Art von Person, bei der man nicht wegschauen kann, weil man sie nicht so richtig zu fassen kriegt und so jemanden noch nie gesehen hat, obwohl sie einem gleichzeitig vertraut vorkommt. Den Film als „extrem witzig“ zu beschreiben wie auf dem Poster und in diversen Blurbs geschehen, schrappt voll an der Sache vorbei. Ich würde eher mit sowas wie „lakonisch“ oder „melancholisch" arbeiten. Aber vielleicht klopfen sich die Ami-Verleiher bei dem Thema ja auf die Schenkel, heutzutage ist das nicht auszuschließen. Klare Empfehlung für Freundinnen des Zurückgenommenen.
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